Jugend gestaltet den Strukturwandel – unsere Gesamtschule ist dabei
Die klimabedingte Energiewende und der damit einhergehende Ausstieg aus dem Braunkohleabbau und der Braunkohleverstromung stellen das Rheinische Revier, zu dem auch der Kreis Euskirchen zählt, vor zahlreiche Herausforderungen. So gilt es nicht nur neue, nachhaltigere Energieversorgungskonzepte zu entwickeln, sondern auch die Arbeitsplätze und die Wettbewerbsfähigkeit der Region langfristig zu sichern. „Natürlich haben auch wir als Schule uns in den letzten Jahren vermehrt die Frage gestellt, was wir tun können, um den Strukturwandel aktiv mitzugestalten. Schließlich ist dieser Wandel auch eine große Chance für die Region und bietet unseren Schülerinnen und Schülern eine Perspektive in zahlreichen neuen Berufsfeldern“, so Dagmar Wertenbruch, unsere Schulleiterin.
Um ihre Schülerinnen und Schüler „fit für den Arbeitsmarkt“ der Zukunft zu machen, setzt unsere Schule bereits seit ihrer Gründung im Jahr 2015 auf technische Bildung: Als eine der wenigen Schulen der Region bieten wir Jugendlichen die Möglichkeit, das Fach Technik in der gymnasialen Oberstufe bis hin zum Abitur zu belegen. Dazu kooperieren wir mit zahlreichen außerschulischen Partnern, wie beispielsweise der Firma Deutsche Mechatronics GmbH sowie den Universitäten Bonn und der RWTH Aachen. Außerdem sind wir Mitglied im Netzwerk ANTalive (Angewandte Naturwissenschaften und Technik erleben). ANTalive ist eines von 50 Zentren der Initiative „Zukunft durch Innovation.NRW“ (kurz: zdi), die Schülerinnen und Schüler für Naturwissenschaften begeistern möchte.
Mit dem Ziel jungen Menschen das Thema Strukturwandel im Rheinischen Revier näherzubringen und sie aktiv in den Umgestaltungsprozess einzubeziehen, rief ANTalive zum Start des Schuljahres 2021/22 das Projekt „Rheinisches Revier- Jugend gestaltet den Strukturwandel“ ins Leben, an dem sich auch ein Projektkurs der Qualifikationsphase I (Jahrgang 12) unserer Gesamtschule beteiligen wird. Den Fokus ihres Projektes möchten die insgesamt 17 Schülerinnen und Schüler dabei auf das Oberthema „Wirtschaft und Energiewende“, vor allem aber auf Wasserstofftechnologien, legen.
Zielsetzung des Projektes wird sein, gemeinsam zu erarbeiten, wie ein zukunftsfähiger „Energiemix“ aussehen könnte. Das Projekt wird dabei durch das Bundesministerium für Energie sowie den Kreis Euskirchen finanziell gefördert und auf fachlicher Seite von Experten aus Unternehmen und Hochschulen unterstützt und begleitet. An der Schule wird das Projekt durch die Techniklehrer Bastian Smets uns Patrick Wloka betreut, die beide einen Masterabschluss im Fach Maschinenbau der renommierten RWTH Aachen haben.
Die Ergebnisse werden anschließend auf unserer Homepage vorgestellt.
Teilnahme am Projekt GoEnergie
Als Einstimmung auf den Projektkurs nahmen die Schülerinnen und Schüler in der Woche vor den Herbstferien an dem Projekt GoEnergie teil, das durch die Stiftung Energieinformatik in Kooperation mit ANTalive organisiert wurde. Dabei erhielten sie eine Schulwoche lang Einblicke in die Forschung und Arbeitswelt der Themen Energiewende und Energieerzeugung. So besuchten sie unter anderem an zwei Tagen den Energie-Campus der Fachhochschule Aachen in Jülich, wo ihnen in Vorträgen und Workshops die Rolle von Elektrotechnik, Maschinenbau, Informatik und Wirtschaft im Energiesystem nähergebracht wurde. Besonders spannend dürfte für die Jugendlichen der anschließende Besuch bei der Regionetz GmbH und den Stadtwerken Jülich gewesen sein, wo sie Einblick in die komplexen Abläufe der regionalen Strom- und Gasnetze erhalten konnten.
Da der Betrieb solcher Energiesysteme nur mittels modernster Software möglich ist, erhielten die Schülerinnen und Schüler durch zwei Softwareentwickler der SOPTIM AG und der KISTERS AG noch eine Einführung in die Aufgabenbereiche der Energieinformatik. So konnten die Jugendlichen beispielsweise Eindrücke von der Gewinnung und Analyse von Stromerzeugungsdaten einer Photovoltaikanlage sammeln.
In einer Abschlussveranstaltung reflektierten die Schülerinnen und Schüler dann gemeinsam ihre Woche. Dabei war die Begeisterung sichtlich spürbar: „Das Beste an dem Projekt war für mich, dass hier perfekt gezeigt wurde, wie Wissenschaft und Praxis in der Wirtschaft miteinander verknüpft werden. Auch habe ich zahlreiche neue berufliche Perspektiven für mich entdecken können, besonders das Feld der Energieinformatik kannte ich vorher nicht“ – so eine Schülerin des Projektkurses.