Ein Wiedersehen unter Freunden
Die Corona-Pandemie verhinderte in den letzten Jahren oft die Chance gute Freunde wiederzusehen – umso erfreulicher war es, dass der Jugendaustausch zwischen der Stadt Skarszewy, Polen, und unserer Gesamtschule in diesem Schuljahr endlich wieder stattfinden konnte!
Durch die Städtepartnerschaft und mit Unterstützung des Freundeskreis Mechernich – Skarszewy e.V. konnten 22 Jugendliche aus dem Jahrgang 8 zusammen mit den beiden Lehrkräften Frau Klapper und Herr Wloka die letzte Schulwoche vor den Herbstferien in Polen verbringen und die Gastfreundlichkeit dieses tollen Landes erleben:
Es ging früh morgens mit einem Flugzeug von Köln nach Danzig los. Für einige der Jugendlichen war es der erste Flug in ihrem Leben und daher ein besonderes Erlebnis. In Danzig angekommen, brachte uns ein Bus zur Unterkunft: Ein großes Hotelgelände, welches eigens für uns reserviert wurde. Wir hatten Zweier- und Dreierzimmer und auf dem Gelände gab es einen Fitnessraum, ein Fußball- und Basketballfeld sowie einen Kletterparkour. Nach dem Mittagessen gab es also genug zu sehen. Am Abend wurden wir von den polnischen Jugendlichen besucht und konnten diese kennenlernen. Der Bürgermeister der Stadt Skarszewy, Herr Jacek Pauli, begrüßte uns herzlich und Mitarbeiterinnen des Kulturzentrums organisierten Kennenlernspiele, durch die jedes deutsche Kind einem polnischen zugeteilt wurde. Kommunikationsprobleme? Fehlanzeige! Etwas Deutsch, etwas Polnisch, viel Englisch und vor allem die Möglichkeit eines Übersetzungsprogrammes sorgten für viele Gespräche und schnell gebildete Freundschaften zwischen den Schülerinnen und Schülern.
Den zweiten Tag verbrachten die Jugendlichen zusammen mit ihren Gastfamilien und erlebten so viele Dinge, dass wir bis zum späten Abend zusammensaßen, um über das Erlebte zu berichten. So unternahmen die Jugendlichen beispielsweise Schifffahrten auf der Ostsee, besuchten die Nachbarstadt Sopot (ein Kurort mit dem längsten Holzsteg Europas), lokale Museen und ein traditionelles Erntedankfest. Was die Besuche jedoch verbunden hat, war die große Gastfreundlichkeit und das viele Essen. So waren sich alle Teilnehmer einig, dass sie weit mehr bekommen haben, als sie essen konnten – „typisch polnisch halt“.
Am dritten Tag kamen die polnischen Jugendlichen zum Hotelgelände und erstellten zusammen mit den deutschen Kindern eigene Badewannenkugeln und besuchten einen Golfplatz. Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurden Sportspiele mit vollkommen gemischten Gruppen veranstaltet und selbst die Lehrerinnen und Lehrer wurden lautstark angefeuert, während sie sich durch den Parkour quälten. An einem großen Lagerfeuer mit Würstchen, Tee, Schaschlik-Spießen und Brot konnte man den Abend ausklingen lassen.
Am vierten Tag besuchten alle gemeinsam das Freilichtmuseum in Wdzydze und konnten sehen, wie die Menschen in den Regionen „Kaschubei” und „Kociewie” in der Zeit vom 18. bis zum 20. Jahrhundert lebten. Anschließend ging es zu einem Eisenbahnmuseum mit vielen alten Lokomotiven, die es zu bestaunen und auch zu betreten gab. Das Highlight war dort aber sicherlich die Fahrt mit einer alten Draisine. Zurück im Hotel hatte die Gruppe etwas Zeit zur freien Verfügung und veranstaltete einen großen Karaoke-Abend mit vielen Aufführungen.
Am vorletzten Tag besuchten alle Teilnehmenden die Westerplatte und im Anschluss das Museum des Zweiten Weltkrieges in Danzig. Im Anschluss konnte in der Stadt gegessen und geshoppt werden. Zum Abschluss wurde die gesamte Gruppe im Hotel von der stellvertretenden Bürgermeisterin besucht.
Am letzten Tag konnte die deutsche Gruppe sich die Schule ihrer neuen Freunde anschauen und sich verabschieden, bevor es zurück zum Flughafen ging. Dabei blieben nur die wenigsten Augen trocken und deshalb freut sich jeder, dass wir die polnische Gruppe bald zu uns nach Mechernich einladen können!
„Diese Reise war für alle ein wunderbares Erlebnis und ein Highlight waren mit Sicherheit die täglichen Partys, die wir gemeinsam im Hotel gemacht haben“, berichtet Herr Wloka, der als Lehrkraft und Dolmetscher diese Reise mitorganisiert und begleitet hat. Die Planungen für das Wiedersehen sind bereits im Gange, sodass man die Erfahrungen dieses europäischen Austauschprogramms weiterleben lassen kann und damit sicher auch das Interesse im nächsten Jahrgang weckt.